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Donnerstag, 01.02.2018 — 19:00
Abtei Neumünster, 28, rue Münster, Luxemburg-Grund
Politik und Gesellschaft
Dominique Wolton Kommunizieren heißt leben
Gespräch mit Angeliki Monnier
In französischer Sprache

Eintritt: 10 € | 5 € | 1,50 € (Kulturpass)

Tickets: www.neimënster.lu

 

Der international anerkannte Kommunikationsexperte Dominique Wolton wird sein neues Buch, „Communiquer c’est vivre“, vorstellen und über seine aktuellen Interessens- und Forschungsgebiete Auskunft geben.

Zu Beginn der 1980er Jahre popularisierte Wolton in einer Epoche, die noch von den großen linken Vordenkern dominiert wurde, die Ideen von Raymond Aron und etablierte die Kommunikation als Forschungsgebiet im CNRS (Centre national de la recherche scientifique). Gegen die Positionen zahlreicher Medienkritiker bewertete er die Rolle des Fernsehens neu. Der Soziologe, der sich außerdem mit den großen Emanzipationsbewegungen in der Geschichte auseinandersetzte, vermied nie die Konfrontation mit religiösen oder politischen Würdenträgern, wovon seine Gespräche etwa mit Jean-Marie Lustiger auf der einen oder Jacques Delors auf der anderen Seite zeugen. In Bezug auf die zunehmende Informationsflut durch ununterbrochene Fernsehübertragungen und das Internet, war er einer der ersten, die diese Innovationen, die von verschiedenen Medien, Entscheidungsträgern und Intellektuellen bisweilen auch fasziniert begrüßt wurden, kritisch betrachtete. Seine Fragestellung weitete er auf die politische Kommunikation und später auf die großen Herausforderungen Europas (Globalisierung, Frankophonie und kulturelle Vielfalt) aus. Das Konzept der Kommunikation integrierte er ins Feld der Erkenntnistheorien und erklärte, warum Kommunikation der Schlüssel zu Frieden oder Krieg im 21. Jahrhundert sei.

 

Dominique Wolton hat eine Licence in Jura und ein Diplom des Pariser Institut d’études politiques. Zudem ist er Doktor der Soziologie und Herausgeber der Zeitschrift „Revue internationale Hermès“, die er 1988 begründet hat (CNRS Editions). Das Ziel dieser Zeitschrift ist es, Kommunikation und ihre Bezüge zu Individuen, Technologien, Kulturen und Gesellschaften auf interdisziplinäre Art zu betrachten. Außerdem leitet er die Reihe „Collection CNRS Communication“ (CNRS Editions). Als Forschungsdirektor des CNRS hat Dominique Wolton 2007 das Institut des sciences de la communication du CNRS (ISCC) gegründet und dieses bis 2013 geleitet. Nachdem er viele Werke über Medien, politische Kommunikation, Europa und das Internet verfasst hatte, begann er, sich mit den politischen und kulturellen Folgen der Globalisierung von Information und Kommunikation zu beschäftigen. Diese stellen für ihn besondere politische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar.

Angeliki Monnier ist Professorin für Informations- und Kommunikationswissenschaften an der Université de Lorraine (Metz, Frankreich) und Mitglied des Centre de recherche sur les médiations (CREM). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der symbolischen Konstruktion kollektiver Identitäten und der Rolle der Kommunikation. Sie lebte und arbeitet bereits in Athen, Paris, auf Martinique und in Mulhouse.

Hier eine Sendung auf France Inter.

Ein Eindruck des Abends:

Das Video der gesamten Veranstaltung finden Sie in der Mediathek.

Organisiert vom Institut Pierre Werner.
Mit Unterstützung von neimënster.