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Donnerstag, 14.03.2024 | 10:00 – 19:00
Théâtre National du Luxembourg, 194 Route de Longwy, Luxemburg
Kolloquium
Den Theaterkanon anders denken
in französischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung freier Eintritt
Anmeldung: secretariat@tnl.lu

Im Zuge emanzipatorischer und identitätspolitischer Bewegungen ist seit einiger Zeit eine intensive Beschäftigung mit dem jahrhundertelang nicht hinterfragten bildungsbürgerlichen Kanon zu beobachten. Fragen wie jene, wer in der Theatergeschichte darüber bestimmt hat, welche Dramen überhaupt gespielt wurden und welche Sichtweisen und Perspektiven und damit auch welche gesellschaftlichen Machtverhältnisse diese Stücke widerspiegeln, sind dabei zentral. Seltener wird jedoch danach gefragt, was in den zeitgenössischen Spielplänen vergessen wird, ob es nicht jenseits des theatralen Mainstreams dramatische Werke und Theatertexte gibt, die zu Unrecht nicht vorkommen.

Hier anknüpfend, möchte das Kolloquium Überlegungen darüber aufstellen, ob und wie eine Erweiterung oder auch ein Neu- und Andersdenken des vorherrschenden Kanons möglich ist und welche Dramatiker*innen hier vertreten sein könnten. Dementsprechend könnte diskutiert werden, wodurch ein Herausfallen aus dem Kanon im Einzelfall bewirkt wird oder warum jemand in seiner/ihrer Zeit jeweils vergessen oder ignoriert wurde: Liegen die Gründe in bestimmten politischen, gesellschaftlichen oder geschlechtsspezifischen Interessen und Ausschlussverfahren?


Tagungsplan 10.00 - 19.00 (nach jedem Vortrag 15-20 Minuten Diskussion)


  • 10.00 – 10.15

Begrüßung : Frank Hoffmann (Intendant des Théâtre National du Luxembourg)


  • 10.15-10.45

Begrüßung : Natalie Bloch (Universität Luxemburg)

Überlegungen zur Vermittlung und Rezeption des Kanons


  • 10.45 – 11.30

Elisabeth Tropper (Dramaturgin Schauspielhaus Graz): 

Kanonerweiterung in der Praxis: Die (Wieder)Entdeckung des dramatischen Werks von Christiane Caroline Schlegel (1739-1833) und Maria Lazar (1895-1948)


  • 11.30 -12.15

Marc Quaghebeur (Directeur honoraire des Archives et du Musée de la littérature (Bruxelles), poète et essayiste) :

Repenser le jeu, le texte et la forme ou comment faire réadvenir l'Histoire à la scène après 1945: René Kalisky (1936-1981)


  •  12.15-14.00 Mittagspause


  • 14.00-14.45

Christine Wahl (Theaterkritikerin Nachtkritik, Theater heute, Tagesspiegel u.a.):

Die Überschreibung des Regietheaters. Der dramatische Kanon als Archiv für neue Stücke

 

  • 14.45- 15.45

Aude Astier/ Sylvain Diaz (maîtres de conférences, Université de Strasbourg):

Un théâtre débordé ? (Dilasser, Dubus, Nicolas, Soublin)


  • 15.45-16.15 Pause café


  • 16.15-17.00

Jean-Paul Maes (Schauspieler und Theaterregisseur)

HOPLA, DA WAR NOCH WAS - wie aus einem Versehen Luxemburg wurde und was es wurde!


  • 17.00 – 17.45

Florian Hirsch (Dramaturg Théâtre National du Luxembourg) :

Transformationen des europäischen Theaterkanons in der Bühnenpraxis


  • 17.45 – 18.30 

Albert Ostermaier (poète, dramaturge)

(Vortragstitel folgt)

Organisation : Théâtre National du Luxembourg, Université du Luxembourg, Institut Pierre Werner