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Mittwoch, 26.04.2023 — 19:30
Lycée Michel Lucius, 157, avenue Pasteur L-2311 Luxemburg
Literatur
Tanja Maljartschuk
INGEBORG-BACHMANN-PREISTRÄGERIN
Gleich geht die Geschichte weiter, wir atmen nur aus #ukraine
Moderation : Jérôme Jaminet
in deutscher Sprache Eintritt frei Im Anschluss findet ein Empfang statt.
Anmeldung per E-Mail: info@ipw.lu
Telefonische Anmeldung (Institut Pierre Werner) : +352-49 04 43-1

Der Essayband eröffnet ein Fenster zum Verständnis des Unvorstellbaren, das gerade in der Ukraine geschieht. Ergreifend und analytisch messerscharf führt die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Tanja Maljartschuk vor, was die kriegerische Expansionspolitik Russlands mit einem Land und seinen Menschen anrichtet. Und das nicht erst seit 2022, sondern seit über einem Jahrzehnt.  

Was bedeutet es, aus einem Land zu stammen, dessen Existenzrecht aggressiv infrage gestellt wird? Wie kann eine Nation unter diesen Umständen zu sich selbst finden? Wie soll man umgehen mit dem Schmerz und der Wut und der Sprachlosigkeit, die der Krieg Tag für Tag heraufbeschwört? All diesen Fragen geht Tanja Maljartschuk in ihren Essays nach: mal analytisch und gefasst, mal verzweifelt, immer wieder aber auch spöttisch und voller Humor.

Die ältesten Texte stammen von 2014 – der Zeit der Maidan-Proteste –, die für die Ukraine Hoffnung und Aufbruch, aber auch die verbrecherische Annexion der Krim bedeutete. Die neusten Texte reagieren auf das, was aktuell tagtäglich in der Ukraine geschieht: der Kampf ums Überleben, um die eigene Würde, Geschichte und Integrität. Nach der Lektüre des Bandes wird vor allem eines deutlich: Gerade wenn Brutalität und Barbarei sprachlos machen, eines darf nicht enden: das darüber Erzählen. Zeugnis ablegen. Widersprechen.


Von der Sprachlosigkeit im Krieg - ein Beitrag der deutschen Welle über Tanja Maljartschuk.

Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine geboren, studierte Philologie an der Universität Iwano-Frankiwsk und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband »Neunprozentiger Haushaltsessig«, 2013 ihr Roman »Biografie eines zufälligen Wunders«, 2014 »Von Hasen und anderen Europäern«, 2019 ihr Roman »Blauwal der Erinnerung«. 2018 erhielt Tanja Maljartschuk den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen z.B. für die Wochenzeitung Die Zeit und lebt in Wien.

Jérôme Jaminet, geboren 1979, ist Lehrer, Autor und Literaturkritiker. Seit 2021 moderiert et gemeinsam mit Bea Kneip den RTL-Bücherpodcast „BicherLies“. Als freier Literaturkritiker arbeitet er unter anderem für Deutschlandfunk Kultur, den Cicero und die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag. Letztes Jahr veröffentlichte er sein zweites Buch „Ein Wort in Esels Ohr“ bei Capybarabooks.


Die PASCH-Initiative wird vom Auswärtigen Amt, der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) getragen.

Pressestimmen
[Diese Essays] sind notwendig, um die Ukraine zu verstehen, und gleichzeitig eine Literatur, die noch Jahrzehnte lang halten wird.
ORF
Die Kunst des Essays, Persönliches und Allgemeines zu verschmelzen, leuchtet in dem kleinen, gewichtigen Buch.
Sueddeutsche Zeitung
Eine Veranstaltung im Rahmen des PASCH-Netzwerks, organisiert vom Institut Pierre Werner und dem Lycée - International School Michel Lucius.
Unterstützung: Österreichische Botschaft