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Mittwoch, 11.06.2014 — 18:30
Institut Pierre Werner (Abtei Neumünster), Salle J. Ensch, 28, rue Münster, Luxembourg-Grund
Literatur
Pierre Assouline – Lesung aus dem Roman „Sigmaringen“ und Gespräch

Pierre Assouline

Lesung aus dem Roman „Sigmaringen“ und Gespräch

In französischer Sprache

Eintritt: 10 € | 5 €

Pierre Assouline , 1953 in Casablanca geboren, ist ein französischer Autor viel beachteter Biografien und Journalist. Seit 2012 ist er Mitglied der Académie Goncourt. Er lebt in Paris. In seinem Roman Sigmaringen setzt er sich mit einem der dunkelsten Kapitel der französischen Geschichte auseinander.

Moderator und Gesprächspartner ist der stellvertretende Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris Stefan Martens.


Sigmaringen (Gallimard, 2014)

Im September 1944 wird das bis dahin von den Schrecken des Krieges verschont gebliebene kleine Städtchen Sigmaringen im Süden Deutschlands über Nacht Teil des dunkelsten Kapitels der französischen Geschichte: es wird zum Sitz der geflohenen französischen Vichy-Regierung unter Marschall Pétain und Ministerpräsident Laval, ihrer Minister, Militärs und 2000 französischen Zivilisten, die sich der Bewegung angeschlossen hatten, unter ihnen auch der Schriftsteller Céline.

Um sie zu empfangen, hatte Hitler ihnen das Schloss Sigmaringen, auch bekannt als Hohenzollernschloss, zur Verfügung gestellt. Von nun an liegt alles in den Händen von Julius Stein, dem Haushofmeister der erlauchten Adelsfamilie. Er arbeitet hinter den Kulissen, von wo aus er still und unbeachtet alles genauestens beobachtet, alles hört und alles weiß.

Während die Alliierten sich unerbitterlich von der Donau aus nähern und sich die Schlinge immer weiter zusammenzieht, wird Sigmaringen in ein kleines Frankreich verwandelt. Auch im Exil kommt es zu Skandalen, Verrat, Gerüchten über Spionage und Neid. Einige träumen von Legitimität, andere vom Verdrängen einer turbulenten Vergangenheit, oder davon, doch noch ihre Wünsche zu erfüllen.

Aber Sigmaringen ist nur ein Trugbild. Der Niedergang des 3. Reiches steht unmittelbar bevor und nur acht Monate nach ihrer Ankunft, sind die Franzosen gezwungen zu fliehen, um ihre eigene Haut zu retten.

Nichts von diesem Schattentheater entgeht dabei Julius Stein. Seine diskrete Liaison mit Jeanne Wolfermann, der Verwalterin des Marschalls, lockt ihn schließlich aus der Reserve und bringt ihn dazu, Stellung zu beziehen.

 


 


 


 

Organisiert vom Institut Pierre Werner mit freundlicher Unterstützung des Centre Culturel de Rencontre Neumünster.